ie Entstehungsgeschichte
Der Krieg um Minarus [als .pdf-File]
- Kapitel 1 -
jalf ließ seinen Blick über den Horizont schweifen. In den
frühen Morgenstunden täuschte die Ruhe, die über den
Weiten des Landes lag, eine trügerische Friedlichkeit vor. Die
ersten Sonnenstrahlen ließen den Tau auf dem Gras silbern glitzern
und die ersten Vögel zwitscherten zwischen den spärlich auf den
Wiesen wachsenden Birken. Tjalf stand ein Stück vor dem Armeelager
seines Bruders Johann Glorenjon, dem König von Londrien. Er hatte es
sich zur Gewohnheit gemacht, früh morgens hierher zu kommen, um den
Krieg und seine Schrecken zumindest eine Weile hinter sich zu lassen. Das
verschaffte ihm die innere Ruhe und die Kraft, die ihn immer wieder die
Strapazen der inzwischen schon monatelang währenden Schlachten
durchstehen ließ.
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or einigen Jahren hatte alles angefangen. Londrien war zu dieser Zeit
ein großes und strahlendes Königreich gewesen. Es wurde unter
starker, aber gerechter Hand schon seit langer Zeit von der Dynastie der
Glorenjons geführt. Es besaß stabile innere Ruhe und war stark
genug, um keine Angriffe von außen befürchten zu
müssen.
Zu dieser Zeit waren die ersten Nachrichten von den äußersten
Provinz des Reichs gekommen, das es unerklärliche Vorkommnisse
gäbe. Nächtliche Überfälle ohne Überlebende,
verschwundene Personen und auf fast tierische Art zerstückelte
Leichen, wurden immer wieder in den Wäldern des Ostreichs,
insbesondere in der Provinz Minarus, aufgefunden. Zunächst hatten
der König und sein Stab von Beratern diese Nachrichten nicht allzu
ernst genommen. Sie hielten es für bäuerliches Aufbauschen
einiger, zugegebenermaßen schrecklicher Vorkommnisse, deren Urheber
vermutlich ein paar Räuber und Raubtiere waren, die in der Gegend
eine gute Gelegenheit gefunden hatten, Beute zu machen.
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