ie hatten auch ihre spirituellen Kräfte schweifen lassen und waren
der Überzeugung etwas viel böseres und mächtigeres
gespürt zu haben als die Übel, denen sie bisher im Kampf
begegnet waren. Sie konnten aber leider nicht genau sagen, um was es sich
handelte. Sie waren sich jedoch einig, dass der Weg zum Sieg nur
über die Götter führt, was Tjalf aber nun nicht gerade
für eine neue Erkenntnis hielt, aus Sicht der Kleriker.
Tjalf war der letzte, der in das Zelt trat. Haldur und Liranus, der
oberste Kleriker des Lathander waren bereits in einer hitzigen Debatte
über das Für und Wider einer großangelegten Offensive.
Der Rest des Führungsstabs hatte auf ihren Stühlen Platz
genommen und war zu mehr oder weniger interessierten Zuhörern
herabgesetzt worden. Tjalf nahm ebenfalls Platz. Er war die Endlosdebatte
leid. Seine tiefe Stimme dröhnte, als er sie zum Sprechen erhob.
"Setz dich hin und halt den Mund Haldur. Dein Mut und Deine
Kampfkraft sind uns allen bekannt." Haldur Gesicht rötete sich
und seine harten, vom Kampf gezeichneten Gesichtszüge drohten zu
entgleisen. Unter seinen blonden Locken, die ihm wild ins Gesicht fielen,
drohten einige Adern zu zerplatzen, so traten sie aus der Stirn hervor.
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ber als Tjalf's unnachgiebigen Gesichtsausdruck sah, entschied sich doch
lieber Folge zu leisten und sich zu setzen. "Gut. Wir haben zwar
einige Siege erringen können, doch ein Ausfall ins Unbekannte
wäre Wahnsinn. Wir werden die von uns zurückeroberten Gebiete
sichern. Das wird uns schon genug Kraft kosten. Außerdem sollten
wir die Warnungen unserer Geistlichen nicht in den Wind schlagen. Ich
will genauer wissen, was es mit dieser unbekannten Macht, die hinter
dieser Armee der Unterwelt steht, auf sich hat." Das ging an
Liranus, der prompt das Wort ergriff. "Eure Hoheit, wir arbeiten
Tag und Nacht daran und wir haben einige interessante alte Quellen
gefunden, die sich auf diesen Krieg gegen die Unterwelt beziehen
könnten. Ganz sicher sind wir nicht, aber in der Nähe befindet
sich ein alter Lathander-Tempel von Minarus. Wir glauben dort genauere
Hinweise finden zu können. Wenn ihr uns eine Eskorte zur
Verfügung stellen könntet, wären wir in der Lage,
innerhalb eines Tagesritts dort hinzukommen und unsere Nachforschungen
voranzutreiben." Tjalf nickte und auch der Rest des Rates stimmte
zu. Die Religiosität der Glorenjons war allen bekannt und jeder
wusste, dass es aussichtslos war, hier Einspruch zu erheben.
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